1960 - 1965
Der Bergbau in der Niederlausitz war und ist eng verbunden mit einer gewaltigen Umweltzerstörung, Verödung und Vernachlässigung der verbliebenen Landschaft sowie Umweltverschmutzung. Der Landschaftswandel, der bis nach 1950 überall noch ohne Rücksicht auf die Bergbaufolgelandschaft erfolgte, wurde ab 1960 zunehmend darauf ausgerichtet, eine neue Kulturlandschaft nach den technologischen Möglichkeiten des Bergbaus zu entwickeln. Für die Folgenutzung lag zur damaligen Zeit lediglich ein Beispiel – der Knappensee – vor. Hier setzte jedoch die Planung für die künftige wirtschaftliche und wissenschaftliche Nutzung und für die Erholung erst ein, als der See schon da war.
In der 60er Jahren konnten sich die Verfechter der Idee, einer rechtzeitigen Ausbildung der betreffenden Bergbaufolgelandschaft, durchsetzen. Diese Vision der zielstrebigen Landschaftsentwicklung baute auf Ergebnisse von Forschungsarbeiten auf. Dabei war der Grundgedanke wichtig, daß hinsichtlich der Tagebaurestlöcher ein entscheidender Gestaltungswandel hin zum naturnahen, gefahrlosen Tagebausee mit Nutzungsmöglichkeiten für Wasserwirtschaft und Erholung zugleich möglich ist.
Mit der vorausschauenden Planung für die Folgenutzung des ehemaligen Tagebaues Niemtsch wurde völliges Neuland betreten. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es kein vergleichbares Projekt in der ehemaligen DDR. Der künftige Senftenberger See sollte neben der Funktion des Musterbeispieles für eine gelungene Tagebaufolgenutzung sichtbare Defizite in der Erholung der einheimischen Bevölkerung schließen und Urlaubsmöglichkeiten für die „Werktätigen“ anderer Regionen schaffen.