Der Senftenberger See ist nicht von Natur aus entstanden, sondern das Ergebnis einer interessanten Entwicklung. 1938 begann der Braunkohleabbau im Tagebau Niemtsch. Wo einst riesige Bagger tiefe Gruben in die Erde fraßen, lag später der Grundstein für eine großflächige Umgestaltung der Region. Heute zeigt sich das Gebiet in einer völlig neuen Gestalt. Anstelle von Förderanlagen, Schienen und staubigen Abraumflächen lockt heute der Senftenberger See mit Stränden, Radwegen, Wassersportmöglichkeiten und Urlaubsanlagen. Er ist nicht nur ein Ort zum Urlaub machen, sondern auch für viele Einwohner ein Ort voller Lebensqualität. Als Teil des Lausitzer Seenlandes steht der See für Wandel einer ganzen Region. Die untenstehende Chronik des Senftenberger Sees gibt einen Überblick über wichtige Meilensteine dieser besonderen Geschichte und zeigt, wie aus einer Bergbaulandschaft ein Urlaubsparadies werden konnte.
Filmchronik
Vom Tagebau zum Urlaubsparadies - Schauen Sie sich die Filmchronik zum 50. Jubiläum des Senftenberger Sees auf YouTube an.
Mitte 1938
Start der Aufschlussarbeiten des Tagebaus Niemtsch (heutiger Senftenberger See) und Entwässerung des Kohlefeldes.
1960 - 1965
Planerische Vorbereitungen für die Folgenutzung des Tagebaus als Erholungs- und Seenlandschaft haben begonnen. Senftenberger See war Musterbeispiel für Wiedernutzbarmachung von Bergbauflächen.
Mai 1966
Der letzte Kohlezug verlässt die Grube zum Werk Brieske. Damit war der Tagebau Niemtsch ausgekohlt. Ein paar Tage später wurde die Abraumförderbrücke gesprengt.
November 1967
Beginn der Flutung des Tagebaus über ein Provisorium in Höhe der ehemaligen Kläranlage in Senftenberg. Später wird bei Kleinkoschen eine Flutungsanlage in Betrieb genommen.
1972
Der Endwasserspiegel 98,95 m über NN ist nun erreicht. Der Speicherbetrieb durch die Wasserwirtschaft begann.
1. Juni 1973
Mit der Übergabe des ersten Bauabschnittes am Strand von Großkoschen wurde der Senftenberger See feierlich eröffnet.
Juni 1973
Mit der Eröffnung des Erholungsgebietes wurde durch den Einsatz des ersten Motorschiffes auf dem Senftenberger See ein Linienverkehr der „Weißen Flotte“ aufgenommen.
1973
Die ersten Bungalows wurden errichtet, in erster Linie durch volkseigene Betriebe aus allen Regionen der damaligen DDR. Schritt für Schritt entsteht der heutige Familienpark.
Juni 1979
Nahe der Südsee entsteht das „Kohleobjekt“ mit 150 Bungalows. Die Anlage wurde nach 1990 privatisiert und wird seitdem vom „Südseeverein e. V." bewirtschaftet.
Ende 1970er Jahre
Nach der Einweihung des ersten Strandabschnittes in Großkoschen folgten der Ausbau der Strandbereiche Senftenberg und Niemtsch.
Mitte 1981
Im Bereich Niemtsch begann auf dem gleichnamigen Platz die erste Campingsaison. Anfangs waren es nur einige Segelsportler, die als Dauercamper unter einfachen Bedingungen ihr Zelt aufschlugen.
Mai 1981
Das Angeln am Senftenberger See wurde nun offiziell erlaubt. Der Fischbestand im See hat sich mit der Stabilisierung der Wasserqualität gut entwickelt.
November 1987
Der Verein der Eisbader „Pirrlliepausen“ wurde gegründet. Damit startete die Ära der Winterbader am Senftenberger See.
Januar 1994
Der kommunale Zweckverband ESS übernimmt die Rechtsnachfolge der GmbH. Auf Grundlage eines Entwicklungsrahmenplans wurde am Ziel „Förderung des Tourismus“ festgehalten.
Juni 1999
Die komplette Modernisierung und Erweiterung des Campingplatzes in Niemtsch wurde abgeschlossen. Es entstand ein moderner Campingplatz mit einzigartiger rondellförmiger Standplatzanordnung.
1992-1999
Der Familienpark entwickelt sich nach der Wende zu einer attraktiven Urlauberanlage durch den Bau neuer Ferienhäuser, Neubau von Sanitärhäusern und Freizeiteinrichtungen.
Mai 2001
Das Amphitheater in Großkoschen wurde feierlich eröffnet. Diese Freiluftspielstätte lockt noch immer mit seinem vielfältigen Spielplan in den Sommermonaten zahlreiche Besucher in die Region.
Mai 2004
Ein neues Wassersportzentrum in Großkoschen wurde feierlich eingeweiht. Der Komplex aus Mehrzweckgebäude, Bootshaus, Unterkünften und einer Marina ist heute als Hafencamp beliebt.
April 2006
Ein ehemaliges Verwaltungs- und Wohngebäude wurde nach dem Umbau als Strandhotel neu eröffnet. Heute umfasst der Komplex 42 Zimmer, eine Steganlage und ein eigenes Restaurant.
November 2007
Von 1973 bis 2007 war der Senftenberger See rein den muskelbetriebenen Booten vorbehalten. Dann wurde er als schiffbares Gewässer eingestuft und konnte nun auch von Motorbooten befahren werden.
April 2013
Das Lausitzer Seenland hat einen Stadthafen bekommen und die Stadt Senftenberg eine neue Wasserfront.
Juni 2013
Mit der Eröffnung des Koschener Kanals konnten die ersten Boote zwischen dem Senftenberger und dem Geierswalder See pendeln.
2016
Im Hafencamp gibt es ein besonderes Übernachtungsangebot. Schlafen in luftiger Höhe ist in den Baumhäusern möglich.
August 2020
Für Wasserwanderer ist nun das Anlegen mit dem Boot im Koschener Kanal an einer Steganlage möglich. Der obere Vorhafen bietet Platz für 6 Boote.
2021
Der Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg initiiert das „Grüne Band“ zwischen dem Seestrand Senftenberg und dem Seestrand Buchwalde.
2022
Als neues Sportangebot werden 3 Aktivfelder in Großkoschen, Niemtsch und an der Südsee errichtet. Im Jahr 2025 wurde es um eine weitere Station im Bereich Seestrand Senftenberg erweitert.
Juni 2022
Das barrierefreie Angebot im Familienpark wird erweitert. Es stehen nun 6 umgebaute Reihenhäuser für Gäste mit Mobilitätseinschränkungen zur Verfügung.
April 2024
Das Kulturschiff im Familienpark begeht am 6. April 2024 seine feierliche Nutzungsaufnahme.
2025
Von 2024 bis 2026 werden drei bestehende Spielplätze neugestaltet und zu Themenspielplätzen unter dem Motto „Vom Bergmann zum Seemann“ umgebaut.